Moses Mendelssohn Zentrum für Europäisch-Jüdische Studien
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Laufende Projekte

Die Rückkehr der Herkunft – Eine Prosopographie der jüdischen Gruppe „Wir für uns“

Europäisch-jüdische Geschichte

Bearbeiter: Lutz Fiedler

Die Geschichte von Jüdinnen und Juden in der DDR ist in den letzten Jahren aus vielerlei Gründen auf neues Interesse gestoßen. Gerade nach der Katastrophe des Holocaust wirft die Betrachtung der verschiedenen Lebenswege ostdeutscher Jüdinnen und Juden schließlich zahlreiche Fragen auf: Was hat sie zum Verbleib oder zur Rückkehr in die DDR bewogen? Welche persönlichen und politischen Hoffnungen waren mit dem neuen Gemeinwesen verbunden? Und in welchem Maße entsprach die Rückkehr zugleich der Einwanderung in eine sozialistische Utopie, die als Reaktion auf die Gräuel der Vergangenheit Zukunft und Halt versprach? Aber auch die Frage nach den Zweifeln und Enttäuschungen angesichts von teils offenem teils subkutanen Antisemitismus rückte in den Fokus der Betrachtung. Vor diesem historischen Hintergrund werde ich die Perspektive in meinem Forschungsprojekt verschieben. Indem ich die kurze Geschichte der 1986 entstandenen Gruppierung „Wir für uns“ zum Gegenstand mache, wird die Geschichte jüdischer Lebenswelten in den letzten fünf Jahren der DDR ins Zentrum gerückt. Aus der Perspektive der 2. Generation, der Kinder jüdisch-kommunistischer Remigrantinnen und Remigranten soll in prosopographischer Absicht ein neuer Blick auf die Geschichte von Jüdinnen und Juden – ihre Erwartungen, ihre Teilhabe wie ihre Enttäuschungen – im sozialistischen Teilstaat gerichtet werden. Gerät dabei einerseits die zusehende Erosion des sozialistischen, Herkunft neutralisierenden Zukunftsversprechen in den Blick, die in einer neuen Hinwendung zur eigenen jüdischen Herkunft ihren Niederschlag findet, soll andererseits auch den Differenzerfahrungen gegenüber der nicht-jüdischen Mehrheitsbevölkerung nachgegangen werden. Damit erstreckt sich das Thema zudem über die Geschichte der DDR hinaus und verspricht zugleich eine neue Sicht auf die Geschichte von Wendezeit, Wiedervereinigung und wiedervereinigtem Deutschland.

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Weimars Republikaner: Deutsche Jüdinnen und Juden in demokratischen und pazifistischen Organisationen der Zwischenkriegszeit (1918 –1933)

Europäisch-jüdische Geschichte

Bearbeiter: Lutz Fiedler

 „Der Saal ist gut gefüllt, allerdings nur ein Prozent des deutschen Volkes vertreten – das jüdische“, notierte der Journalist Ernst Feder anlässlich einer Veranstaltung der Deutschen Liga für Menschenrechte in den letzten Jahren der Weimarer Republik. Mochte der 1914 als „Bund Neues Vaterland“ gegründete Zusammenschluss auch keine jüdische Organisation sein, so war die Deutsche Liga für Menschenrechte dennoch eine Vereinigung, die mit ihrem pazifistischen, demokratischen und universalistischen Selbstverständnis ein Anlaufpunkt von einer Vielzahl deutscher Jüdinnen und Juden wurde: Albert Einstein, Stefan Zweig, Kurt Tucholsky und Berthold Jacob, aber auch Ernst Julius Gumbel und Ernst Feder. Zusammen mit der Geschichte des parallel aktiven Republikanischen Richterbundes mit dem manche Personalunion bestand, soll die Rekonstruktion des Wirkens der Deutschen Liga für Menschenrechte als ein neuer Zugang zur Geschichte der Weimarer Republik und dem gemeinsamen Engagement deutscher Juden und Nichtjuden um ihren demokratischen Charakter.

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DFG-Projekt Jüdisches Filmerbe zwischen kultureller Praxis und Gedächtnisinstitutionen (2026–2028)

Kultur und Sprache, Europäisch-jüdische Geschichte

Projektleitung: PD Dr. Anna-Dorothea Ludewig (MMZ), Dr. Ulrike Schneider (Universität Potsdam) und Dr. Lea Wohl von Haselberg (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf).
Das Projekt ist Teil des DFG-Schwerpunktprogramms 2357: Jüdisches Kulturerbe.

Das Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien (MMZ) führt gemeinsam mit der Universität Potsdam, Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft, und der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF die Erforschung des Jüdischen Filmerbes fort. Das von der DFG im Schwerpunktprogramm Jüdisches Kulturerbe geförderte Projekt Jewish Film Heritage between Cultural Practices and Memory Institutions knüpft unmittelbar an das Vorgängerprojekt Jewish Film Heritage (2022–2025) an und vertieft die Grundlagenforschung in engem Austausch mit Film- und Kulturerbeinstitutionen, Filmemacher*innen und Publikum.

Im Fokus stehen drei übergeordnete Schwerpunkte: Erstens soll die Autonomie des jüdischen Filmerbes mit seiner doppelten Relevanz als Film und als Quelle jüdischer Geschichte und Erfahrung herausgearbeitet und die unterschiedlichen Bezüge und Arbeitsweisen mit diesem Erbe aus künstlerischer, wissenschaftlicher und museologischer/archivischer Perspektive erörtert werden. Zweitens zielt das Projekt darauf ab, marginalisierte Erinnerungen und gefährdete Filmsammlungen zu erschließen, zu sichern und zu untersuchen und sie nicht zuletzt für die Forschung in anderen Disziplinen zugänglich zu machen. Drittens soll dieses gesicherte jüdische Filmerbe durch partizipative Formate, wie einem Jewish Home Movie Day der Öffentlichkeit vorgestellt und Teil einer lebendigen (jüdischen) Filmkultur werden.

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt setzt sich aus drei Teilprojekten zusammen:

Jüdische Home Movies. Amateurfilme in Sammlungen jüdischer Museen (MMZ)
Im Zentrum steht die Untersuchung bislang kaum erschlossener Amateurfilme in den Sammlungen jüdischer Museen (Berlin, Frankfurt/Main). Geplant sind Digitalisierung, inhaltliche Analyse und die Entwicklung neuer Archivierungs- und Vermittlungskonzepte. Mit dem Jewish Home Movie Day wird ein partizipatives Format etabliert, das jüdische Gegenwart, Familiengeschichte und Filmkultur zusammenführt.

Heritage Journey Filme (Universität Potsdam)
Zentraler Bestandteil ist die Analyse von Spiel- und Dokumentarfilmen, die sich mit familiären „Heritage Journeys“ befassen. Im Fokus steht, wie Erinnerung, Zugehörigkeit und kulturelles Erbe filmisch verhandelt werden – sowohl innerhalb jüdischer Communities als auch im Dialog mit der Mehrheitsgesellschaft. Geplant sind auch Austauschformate mit Filmemacher*innen.

Künstlerische Forschung am und mit jüdischem Filmerbe (Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF)
Zwei Künstler*innen-Fellowships verbinden wissenschaftliche Reflexion mit künstlerischer Praxis. Found Footage, Archivmaterialien und Fragen der Erinnerungskultur werden im künstlerischen Prozess erforscht. Das erste Fellowship wird von der Regisseurin Yael Reuveny wahrgenommen.

Gemeinsame inhaltliche Klammer bilden Familienarchive und familiale Erinnerungen, die in bewegten Bildern überliefert sind. Dabei verweisen die Teilprojekte, in ihrer diversen methodischen Konzeption wie auch in ihren differenten Gegenständen, auf die Bedeutung bewegter Familienbilder als jüdisches Filmerbe.

Weitere Informationen:
https://spp-juedisches-kulturerbe.de/juedisches-filmerbe-zwischen-kultureller-praxis-und-gedaechtnisinstitutionen/

 

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Max Brods späte Jahre (1939–1968): Aufbruch ins Exil

Kultur und Sprache, Israel, Zionismus und Diaspora

Bearbeiterin: Anna-Dorothea Ludewig
Laufzeit: 2020-2023
Gefördert mit Reisemitteln der Fritz Thyssen Stiftung

Das Leben und Wirken Max Brods (1884–1968) markiert verschiedene Eckpunkte europäisch-jüdischer Kulturgeschichte im 20. Jahrhundert: Neben seinen Beiträgen zu Literatur und Musik – in diesen Bereichen agierte er überaus erfolgreich als Autor, Kritiker und Mentor – trat er als Komponist, Politiker (Zionist) und Dramaturg in Erscheinung. Über fünf Jahrzehnte verbrachte Brod in seiner Geburtsstadt Prag, eng verbunden mit der deutschsprachigen habsburgischen Kultur, die in der Stadt an der Moldau in besonderer Weise zelebriert wurde. Brod war überzeugter Pazifist und wandte sich als solcher gegen den Ersten Weltkrieg, der das Ende des Vielvölkerstaates bedeutete; in der Gründungsphase der Tschechoslowakei erkannte er aber auch die einzigartige Möglichkeit einer (zionistisch motivierten) jüdischen Emanzipation im Sinne einer Anerkennung als eigene Nation. Die von Tomáš Garrigue Masaryk geprägte Demokratie wurde 1938/39 von den Nationalsozialisten zerschlagen, Brod musste (erstmals) seine Heimatstadt verlassen und entkam nach Palästina/Israel, wo er in Tel Aviv von 1939 bis 1968 als freier Autor und Dramaturg am Habimah-Theater tätig war und großen Einfluss auf die Entwicklung einer israelischen Nationalkultur ausübte. Zudem widmete er sich dem Werk seines Freundes Franz Kafka und entwickelte eine Rezeptions- und Vermarktungsstrategie, die bis heute fortwirkt. Diese letzten knapp drei Jahrzehnte seines Lebens und Wirkens wurden bislang kaum erforscht, eine Lücke, die dieses biographische Projekt schließen möchte.

Vgl. auch den Beitrag Max Brods späte Jahre (1939-1968): Aufbruch ins Exil. Vorstellung eines biografischen Forschungsprojekts im DIALOG 2/2020, Heft 87.

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Women‘s Writing and Translating in Fin-de-Siècle Prague and the Bohemian Lands

Kultur und Sprache

Bearbeiterinnen: Anna-Dorothea Ludewig und Veronika Jičínská (Universität Ústí nad Labem)
Laufzeit: 2023–2025
Fördergeber: Czech Science Foundation (GAČR)

Im Vergleich zu den anderen europäischen Metropolen um 1900 scheinen Prag und Böhmen weniger literarische und publizistische Beiträge von Frauen hervorgebracht zu haben. Dies gilt insbesondere für die deutschsprachige Literatur, denn die tschechische Literatur wurde um die Jahrhundertwende stark von den Werken Božena Němcovás und Karolína Světlás (Johanna Rottová) geprägt. Entsprechend gilt Prag als Stadt der Männer, verbunden mit weltberühmten Namen wie Rainer Maria Rilke, Franz Kafka oder Franz Werfel. In seiner autobiographischen Studie über den so genannten Prager Kreis (die zugleich eine ex-post Konstruktion dieser Gruppe ist) erwähnt Max Brod die in Prag geborene Auguste Hauschner (1850–1924) als einzige weibliche Ausnahme in einer langen Liste männlicher Autoren. Brod schreibt einige freundliche, aber herablassende Zeilen über die Romane der „guten Hauschner“. Und dies scheint der spezifische (zeitgenössische) „Prager Unterton“ zu sein, wenn es nicht nur um weibliches Schreiben, sondern um weibliche Aktivitäten im Allgemeinen geht: „In den Schriften aller Frauen, die in andere Großstädte gezogen sind, […] finden wir Bemerkungen über die erstickende Atmosphäre, die sie zurückgelassen hatten.“ (Wilma A. Iggers: Frauenleben in Prag. Ethnische Vielfalt und kultureller Wandel seit dem 18. Jahrhundert. Wien u.a. 2000, S. 32.)

Aber gab es in Prag und Böhmen wirklich weniger (interessante) Schriftstellerinnen, oder wurden sie – wie so oft – marginalisiert und nicht kanonisiert? De facto waren auch deutschsprachige böhmische Frauen literarisch tätig. Wie ihre männlichen Kollegen stammten sie hauptsächlich aus jüdischen Familien, was kaum verwunderlich ist, da deutschsprachige Juden (und Jüdinnen) einen zentralen Teil der intellektuellen Mittel- und Oberschicht bildeten. Allerdings – auch das deutet Wilma Iggers an – die Abhängigkeit der Frauen von ihren männlichen Verwandten war in der Prager Gesellschaft stärker ausgeprägt als bspw. in Wien oder Berlin.

Das Nachdenken über die Geschichte der jüdischen Schriftstellerinnen beinhaltet daher auch eine Untersuchung der Sozialgeschichte Böhmens und Prags. Darüber hinaus sind weitere wichtige Faktoren zu berücksichtigen: Geschlechterbilder, weibliche Bildung, das Verhältnis zwischen jüdischer und nichtjüdischer Umwelt sowie das Verständnis von Nationalität, Nation und Sprache. Dies stellt eine große methodologische Herausforderung dar. Durch die Berücksichtigung der Übersetzungen bewegen wir uns in einem großen, wachsenden Feld der Translationsstudien. Und in einem ohnehin schon komplexen Bereich, der von nationalen und kulturellen Unterschieden bestimmt wird, kommt noch der Gender-Aspekt hinzu. Doch erst durch diese Perspektiverweiterung kann ein Gesamtbild entstehen, ist also eine Erfassung der Aktivitäten deutschsprachiger Schriftstellerinnen und Übersetzerinnen (auch zweisprachiger Frauen oder Frauen mit Deutschkenntnissen, nicht unbedingt Muttersprachlerinnen) in den böhmischen Ländern möglich.

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Geschichte(n) der deutsch-jüdischen Diaspora

Israel, Zionismus und Diaspora, Europäisch-jüdische Geschichte

Laufzeit: 2023-2026
Bearbeiter:innen: Lisa Sophie Gebhard, Miriam Rürup
Mittelgeber: VolkswagenStiftung

Das Buchprojekt und Online-Portal „Geschichte(n) der deutsch-jüdischen Diaspora“ versteht sich als Fortsetzung der renommierten Deutsch-jüdischen Geschichte in der Neuzeit (hrsg. von Michael Brenner und Michael A. Meyer), die in bisher fünf Bänden beim Verlag C.H.Beck erschienen sind. Es ist ein Projekt der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft des Leo Baeck Instituts (WAG), das am Moses Mendelssohn Zentrum unter Leitung seiner Direktorin und Sprecherin der WAG, Prof. Dr. Miriam Rürup, realisiert wird.

Während die Vorgängerbände jüdisches Leben innerhalb der unterschiedlichen deutschen Staaten behandelten, soll dieser Band der Publikationsreihe des Leo-Baeck-Instituts eine Synthese zur deutsch-jüdischen Geschichte außerhalb Deutschlands darstellen: eine Geschichte der deutsch-jüdischen Diaspora sowie des Nachlebens des deutschsprachigen Judentums nach dem Holocaust. Das Projekt ist hybrid angelegt und wird einerseits als Buchpublikation (Sammelband) und andererseits als Online-Portal veröffentlicht.

diaspora.juedische-geschichte-online.net/

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Dovid Eynhorn „Zwischen Welten“ – zur transnationalen Geschichte jiddischsprachiger Intellektueller

Europäisch-jüdische Geschichte

Laufzeit: 2025-
Bearbeiterin: Agnieszka Wierzcholska
Mittelgeberin: Deutsche Forschungsgemeinschaft

Jiddischsprachige Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler sind die Protagonisten dieses Forschungsprojekts. Im späten 19. Jahrhundert oder um die Jahrhundertwende im östlichen Europa geboren, waren diese Intellektuellen hoch gebildet, bestens informiert, global vernetzt und mobil. Ihre Lebenswege führten sie in verschiedene Länder und Städte und obgleich sie in vielen Sprachen versiert waren, entschieden sie sich bewusst, auf Jiddisch zu publizieren. Als politisch interessierte Migranten beobachteten sie die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen sehr genau, da dies auch für ihre weiteren Lebenswege von größter Bedeutung war. Darüber hinaus waren sie in ständigem Austausch miteinander, ob sie nun in Moskau, Warschau, Berlin, Paris, Buenos Aires oder New York lebten. Auf diese Weise entstand ein globales jiddischsprachiges Netzwerk, das sich vor allem in den 1920er und 1930er Jahren in umfangreichen Korrespondenzen und in der jiddischen Presse widerspiegelte, in der diese Intellektuellen publizierten und sich gegenseitig kommentierten. Einer dieser jiddischsprachigen Intellektuellen und eine in bisherigen Studien überraschend vernachlässigte Figur war Dovid Eynhorn (1876–1973). Als Publizist verfügte er über großen Scharfsinn und eine genaue Beobachtungsgabe, er lebte im Russländischen Reich, in der Schweiz, in Polen, in Berlin der Weimarer Zeit, in Paris und schließlich, ab 1940, in New York. Dovid Eynhorn gehörte zu einer bisher nur marginal untersuchten Gruppe von Menschen, die im Zeitalter der Nationalismen konsequent nicht in nationalen Kategorien dachten, in globalen Netzwerken agierten und sich in einer Sprache – Jiddisch – verständigten, die übernational war. Seine Texte und Analysen vermitteln ein differenzierteres Bild der Zeitläufte, in denen sie entstanden. Anhand der Biografie Dovid Eynhorns, seiner Publizistik und seiner reichhaltigen Korrespondenz wird eine Verflechtungsgeschichte des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive eines osteuropäisch-jüdischen, migrierenden Intellektuellen geschrieben, des Weiteren soll Eynhorns globales jiddischsprachiges Netzwerk erschlossen sowie die Transfers von Ideen darin untersucht werden. Eynhorn ist dabei wie ein Fenster, durch das der Personenkreis jiddischsprachiger Intellektueller genauer in den Blick genommen wird.

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Teaching about Race and Gender Exclusion Timelines (TARGET)

Europäisch-jüdische Geschichte, Antisemitismus und Rechtsextremismus

Projektteam am MMZ: Martina Bitunjac
Fördergeber: EU Programme: Citizens, Equality, Rights and Values Programme (CERV-2024-CITIZENS-REM-HOLOCAUST)
Laufzeit: 24 Monate

Beneficiaries – co-applicants:
Centre for Promotion of Tolerance and Holocaust Remembrance, Zagreb, Croatia
Iaşi Municipality, Romania
Associated Partners:
Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien, Universität Potsdam, Germany
The University Al. I. Cuza of Iaşi, The Faculty of History, Romania
Iaşi County Network/ Inspectorate of Schools
Jewish Film Festival Zagreb / Festival suvremenog židovskog filma Zagreb, Croatia
World Jewish Congress – Svjetski židovski kongres-Zagreb

The project’s goal is to increase knowledge and provide a more nuanced understanding of the exclusionary policies of extreme right movements and regimes of the 1930s and 1940s whose collaboration resulted in limiting fundamental rights of groups of people, persecution, the Holocaust and other war crimes. The interconnectedness of exclusionary, racist politics of belonging and specific gender roles system will be explored, with appropriate timeline established, and make accessible to youth and wider public in the form of efficient learning tools and remembrance forms. The project aims to counter distortion and trivialisation of the Holocaust history in different European societies where antisemitism and persecution of Jews and Roma are often misinterpreted as being forced upon by Nazi occupiers only.

The project involves organisations of different type from Croatia, Germany and Romania, pooling resources to achieve objectives through a series of activities: exchange and transfer of good practices, Holocaust commemoration, academic conference on gender and the extreme right movements, creation of a pilot set of educational materials and workshops with students and educators, design of a multimedia interactive website, education of educators, public presentations and dissemination at the European level.

The key objective is to transform historical facts and interpretations into innovative educational, interactive digital material accessible to youth and general public. We will develop learning tools about exclusionary politics of extreme right movements and regimes with both racialised ethnicity and gender perspective included, with appropriate new timeline (1930s-1940s), visualise cross-national links between extreme right groups and movements, use these learning tools in education of specific target groups, and ensure transfer of knowledge and good practices among project partners in the fields of memory work, Holocaust education, musealisation and commemoration.

The Specific objectives

Objective 1: To develop and create learning tools about exclusionary politics of extreme right movements and regimes with both racialised ethnicity and gender perspective included, with appropriate new timeline (1930s–1940s). The objective is to transform historical facts and interpretations into educational, interactive, multimedia material accessible to youth and the general public.

Objective 2: To explore, establish and visualize cross-national links between extreme right groups and movements, including German Nazi, Italian fascist, and other local actors (Croatian Ustasha, Romanian Iron Guard and others) in 1930s and 1940s.

Objective 3: To create and use a multimedia learning tool about the exclusionary politics of extreme right movements in 1930s and 1940s in education of specific target groups: teachers (for future use in classroom), law enforcement and other state stakeholders (for learning about transnational history of extremism and antisemitism).

Objective 4: To ensure transfer of knowledge and good practices among project partners and to open up discussions about innovative forms of in situ commemorations, presentations of content in both museum/exhibition spaces and in the digital sphere, role of witnesses and the second generation of survivor families in the future of the Holocaust commemoration, and other pertinent questions that can incite new actions and models of work in this field.

Project teams
Project Coordinator: Sandra Prlenda Perkovac

Project team 1 – Objective 1: Developing learning tools – content and resources

  • Martina Bitunjac, PhD, head of the team
  • Ljiljana Dobrovšak, PhD, member
  • Alexandru-Florin Platon, PhD, member

Project team 2 / Objective 2: Visualisation and multimedia

  • Nataša Popović, head of the team
  • Vladimir Cviljušac, PhD, member

Project team 3 / Objective 3: Educating educators and dissemination

  • Adriana Baciu, head of the team
  • Ionut Nistor, PhD, member
  • Florin Platon, PhD, member
  • Antonija Tomičić Čagalj, member
  • Nika Bobić, member

Project team 4 / Objective 4: Memory work exchange and transfer of knowledge

  • Elena Farca, head of the team
  • Adriana Baciu, member
  • Nataša Popović, member
  • Martina Bitunjac, PhD, member
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EUMUS: European Minorities in Urban Spaces: Mutual Recognition, Social Inclusion and Sense of Belonging

Gesellschaft und Gegenwart

Bearbeiter: Dr. Olaf Glöckner, in Kooperation mit dem Centre for the Study of the Holocaust and Jewish Literature, Prag (Charles University, Hauptantragsteller, Dr. Marcela Menachem Zoufalá), dem Institute of the Middle and Far East der Jagiellonen Universität Krakow (Prof. Joanna Dyduch, Prof.  Artur Skorek), dem Birkbeck College/University of London (Dr. Ben Gidley) und der Comenius Universität Bratislava (Prof. Eduard Niznansky)
Laufzeit: 2024-2026
Fördergeber: EU-Programm Erasmus Plus

EUMES knüpft an das internationale Vorläuferprojekt „Euphony: Jews, Muslims and Roma in the 21st Century Metropolises. Reflecting on Polyphonic Ideal and Social Exclusion as Challenges for European Cohesion” (2022-2024) an. Auch das neue Projekt widmet sich vorrangig ethno-kulturellen und ethno-religiösen Minderheiten in europäischen (Groß-)Städten, geht auf deren kollektive Narrative, Eigen- und Fremdbilder, Integrationserfolge (wie -rückschläge), insbesondere aber ihre gegenseitigen Wahrnehmungen, Interaktionen und „Nachbarschaften“ ein.  Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt auf jüdischen, muslimischen und Roma-Minderheiten in und um die städtischen Räume von London, Prag, Krakow, Bratislava und Berlin-Brandenburg. Verglichen werden Diskriminierungs- und Anfeindungserfahrungen, kollektive Resilienz, gruppenübergreifende Kooperationen, Solidarisierungen und Konflikte. Im Hinblick auf jüdisch-muslimische Kontakte „vor Ort“ steht zudem im Fokus, inwiefern sich das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 und der nachfolgende Gaza-Krieg auf bisherige gegenseitige Wahrnehmungen und Kontakte ausgewirkt haben. Gewonnene Projekt-Ergebnisse sollen als Wissens-Transfer sowohl akademische Einrichtungen wie auch eine allgemein interessierte Öffentlichkeit adressieren. 

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Die radikale Rechte in Deutschland, 1945–2000

Antisemitismus und Rechtsextremismus

Projektleitung: Prof. Dr. Frank Bösch (ZZF Potsdam), Prof. Dr. Gideon Botsch (MMZ Potsdam)
Laufzeit: 2021-2027
Fördergeber: VolkswagenStiftung; die Hans-Böckler-Stiftung unterstützt ergänzend drei Dissertationsvorhaben

Das Forschungsprojekt widmet sich der Geschichte der radikalen Rechten in beiden Teilen Deutschlands in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ziel ist es, deren Entwicklung umfassend und archivgestützt, auch auf Grundlage bisher nicht erschlossener Quellen, zeithistorisch kontextualisiert zu analysieren.

Im Mittelpunkt steht dabei die übergeordnete Leitfrage, durch welche sozialen Praktiken sich der generationelle Wandel der radikalen Rechten in Deutschland vollzog – von den im Nationalsozialismus sozialisierten Akteurinnen und Akteuren hin zu den in der Demokratie und der SED-Diktatur aufgewachsenen Kohorten, die seit den 1970er-Jahren tonangebend wurden.

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Struggling with Justice: Antisemitismus als justizielle Herausforderung

Antisemitismus und Rechtsextremismus

Teilprojekt: Qualitative Analyse zum Umgang jüdischer Gemeinden mit strafrechtlich relevanten antisemitischen Zwischenfällen und deren Wahrnehmung und Bearbeitung durch die Justiz
Bearbeiter:innen: Dr. Olaf Glöckner, Alisa Jachnowitsch
Laufzeit: 2021-2025
Fördergeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung. In Kooperation mit der Universität Gießen, der Universität Heidelberg, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Bundesarbeitsgemeinschaft RIAS (Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus)

Die justizielle Praxis bezüglich antisemitischer Vorfälle ist in Deutschland bislang wissenschaftlich kaum untersucht. Anhand systematischer Bestandsaufnahmen des Umgangs der Justiz mit Antisemitismus, verbunden mit der Frage nach den (Rechts-) Begriffen von Antisemitismus, sollen durch das Projekt wissenschaftliche Erkenntnislücken geschlossen werden. Die justizielle Praxis wird aus einer transdisziplinären und insbesondere justizsoziologischen Perspektive betrachtet. Die häufig vernachlässigte Betroffenenperspektive spielt dabei ebenfalls eine zentrale Rolle. Wie erfahren betroffene Jüdinnen und Juden den justiziellen Umgang mit Antisemitismus? Im Ergebnis des Projektes sollen u.a. Handlungsoptionen entwickelt werden, die in Kommunikationsprozessen anwendungsorientiert für die juristische Ausbildung und die Justiz aufbereitet sind.

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Pilotprojekt „Jüdisches Leben in Potsdam“

Knowledge Transfer and Outreach, Regional- und Lokalgeschichte (Jüdisches Brandenburg)

Bearbeiterin: Julia Kleinschmidt, Ingolf Seidel

Das Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien entwickelt in Zusammenarbeit mit einem Potsdamer Gymnasium ein Pilotprojekt zum Thema „Jüdisches Leben in Potsdam“. In einem sechs- bis achtstündigen Projekttag sollen die Schüler:innen die jüdische Kultur und Religion sowie ihre jüdische Umwelt kennenlernen. Die Lokal- und Regionalgeschichte jüdischen Lebens in Potsdam und Brandenburg soll anhand verschiedener Orte und Inhalte erarbeitet werden. Ziel ist die Hinführung der Schüler:innen zu jüdischen Themen, die in den kommenden Jahren vertieft und spezialisiert vermittelt werden. Gleichzeitig wird die Medienkompetenz der Schüler:innen gefördert. Die jüdische Geschichte soll hierbei nicht durch das Prisma der nationalsozialistischen Verfolgung sondern als eine Jahrhunderte überspannende deutsch-jüdische Geschichte vermittelt werden.

Die inhaltlichen Themen werden zusammen mit dem Gymnasium im Klassenraum getestet und auf die Bedarfe der Schüler:innen angepasst.  Das im Rahmen des Pilotprojekts entwickelte Bildungsangebot wird für weitere Brandenburger Schulen anschlussfähig sein.

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Jüdische Geschichte online

Digitale Geisteswissenschaft

Bearbeiter:innen: Daniel Burckhardt, Miriam Rürup, Nina Zellerhoff in Kooperation mit Anna Menny (IGdJ Hamburg)
Laufzeit: 2022-

Am Moses Mendelssohn Zentrum entsteht in den kommenden Jahren ein Portal zur europäisch-jüdischen Geschichte. Ziel ist es, verschiedene, in sich abgeschlossene und eigenständig bleibende Online-Projekte zur jüdischen Geschichte in modularer Form in ein gemeinsames Portal zu integrieren. Einzelprojekte des MMZ  können dort gleichermaßen einfließen wie kuratierte Inhalte aus anderen historisch arbeitenden Online-Editions- und Datenbankprojekten zur jüdischen Geschichte. Die Online-Edition der Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden wird ein zentrales Modul des Portals sein. Der Mehrwert dieser modular aufgebauten Plattform ist dabei unter anderem eine gemeinsame Suchfunktion, Verschlagwortung und Verlinkung sowie die nachhaltige Sicherung von Forschungsdaten.

https://portal.juedische-geschichte-online.net/

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Hachschara als Erinnerungsort

Digitale Geisteswissenschaft, Europäisch-jüdische Geschichte

Bearbeiter:innen: Miriam Rürup, Daniel Burckhardt, Nina Zellerhoff in Kooperation mit dem DFG-Projekt „Nationaljüdische Jugendkultur und zionistische Erziehung in Deutschland und Palästina zwischen den Weltkriegen“ an der TU Braunschweig und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin
Laufzeit: 2022-

Mit einer selbstorganisierten, praktischen Ausbildung auf meist landwirtschaftlichen Gütern, bereiteten sich ab den 1920er-Jahren jüdische Jugendliche und junge Erwachsene auf die Auswanderung nach Palästina vor. Die meist landwirtschaftliche, gärtnerische, handwerkliche oder hauswirtschaftliche Ausbildung war Voraussetzung zur Einwanderung nach Palästina. Um die bislang verstreuten Quellen und Forschungen über die verschiedenen Orte der Hachschara, von denen sich viele im heutigen Brandenburg befanden, und deren Akteur:innen zu bündeln, entsteht eine Online-Datenbank zur Forschung, Vermittlung und Erinnerung der Hachschara. Ziel ist es, die lokale Ebene mit den transnationalen Strukturen dieser Bewegung zu verschränken.

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Digitale Bibliothek verbrannter Bücher

Digitale Geisteswissenschaft, Kultur und Sprache

Bearbeiter:innen: Daniel Burckhardt, Julia Kleinschmidt, Werner Treß
Laufzeit: 2022-

Ausgehend von der 2008 am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien konzipierten „Bibliothek verbrannter Bücher“ sowie der Webseite www.verbrannte-buecher.de entsteht zum 90. Jahrestag der studentischen Bücherverbrennungen das Digitalisierungsprojekt „Digitale Bibliothek verbrannter Bücher“. Es erinnert an den Beginn der systematischen Verfolgung jüdischer, marxistischer, pazifistischer und anderer politisch unliebsamer Schriftsteller:innen direkt nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten.

Im  Projekt werden die bestehenden Online-Inhalte umfassend überarbeitet und um eine digitale Edition von gemeinfreien Werken ergänzt. Aktuell finden Sie im Herzstück dieser Website, der digitalen Bibliothek, eine Auswahl von 22 repräsentativen Büchern aus der Liste über 316 Schriften, die gemeinsam mit einer Expert:innenkommission zusammengestellt wurde. Diese Auswahl wird in den nächsten Monaten weiter ergänzt. Diese Publikationen werden kostenfrei auf der Webseite und frei nachnutzbar zum Download im PDF-Format bereitgestellt. In kurzen Einführungen werden der Inhalt des Werks, der historische Kontext und die Gründe für die die damalige Einordnung als „verbotenes“ bzw. „verbranntes“ Buch kurz erläutert. Ergänzt werden die Veröffentlichungen durch Kurzbiografien der Autor:innen. 
 

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Jüdische Geschichte[n] in der DDR

Europäisch-jüdische Geschichte, Digitale Geisteswissenschaft

Bearbeiter:innen: Lutz Fiedler, Miriam Rürup

Die Geschichte von Jüdinnen und Juden in der DDR ist in den letzten Jahren aus vielerlei Gründen auf vielfältiges Interesse gestoßen. Dass es sich bei dem sozialistischen Gemeinwesen um ein zumindest politisch abgeschlossenes Kapitel deutscher Geschichte handelt, mag einer solchen Befragung zuträglich sein. Stärker dürften indes die Geschichtserfahrungen von Jüdinnen und Juden selbst wiegen, die einen neuen und in verschiedener Hinsicht komplexen Blick auf den deutschen Teilstaat werfen lassen. Ausgehend von einer Sammlung des MMZ von zahlreichen Interviews mit Jüdinnen und Juden aus der DDR sollen im Rahmen eines Forschungsprojekts deren Erfahrungen, Perspektiven und Selbstverständnisse rekonstruiert und damit ein neuer Blick auf die DDR gewonnen werden.

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Archiv der Erinnerung online

Digitale Geisteswissenschaft, Knowledge Transfer and Outreach

Bearbeiter:innen: Daniel Burckhardt, Julia Kleinschmidt, Nina Zellerhoff
Laufzeit: 2022-

Das Projekt geht zurück auf das in den 1990er Jahren entstandene „Archiv der Erinnerung: Interviews mit Überlebenden der Shoah“, das in Kooperation mit dem Fortunoff Video Archive für Holocaust Testimonies und in Zusammenarbeit mit der damaligen Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz entwickelt wurde.

Die videographierten Interviews zeigen die Lebensgeschichten von während der NS-Zeit verfolgten Jüd:innen sowie das breite Spektrum der NS-Verfolgung und die persönlichen Verarbeitungsweisen einstiger Opfer. Diese Video-Edition wird für die Online-Präsentation digitalisiert. Durch die Verknüpfung der Transkripte und Begleitmaterialien um Normdaten wird die Integration in das Portal „Jüdische Geschichte online“ gewährleistet. Zudem wird es durch vertiefende Bildungsmaterialien ergänzt.

Die technischen und editorischen Erfahrungen des Projekts dienen als Prototyp für die Online-Stellung weiterer Interview-Sammlungen des Instituts.

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Arbeitskreis „Jüdische Wohlfahrt“

Europäisch-jüdische Geschichte

 

Seit 2025 sind das MMZ und der Arbeitskreis „Jüdische Wohlfahrt“ durch eine Kooperationsvereinbarung verbunden und planen gemeinsame Forschungsprojekte und Veranstaltungen.

Der Arbeitskreis „Jüdische Wohlfahrt“ wurde 2002 mit der Zielsetzung gegründet, die Geschichte der jüdischen Wohlfahrt und Sozialpolitik in Deutschland zu erforschen und damit eine vorhandene Lücke zu schließen. Ihm gehören aktuell ca. 20 Mitglieder an, zudem ist er mit der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) durch eine langjährige intensive Zusammenarbeit verbunden.

Die Kooperation wird federführend von Prof. Dr. Sabine Hering (Potsdam) gemeinsam mit Prof. Dr. Gerd Stecklina (München) vorangetrieben. Im MMZ sind Anna-Dorothea Ludewig und Miriam Rürup die Ansprechpartnerinnen.

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Wanderausstellung: Zwischen Ruhm und Vergessenheit. Lea Deutsch: Wunderkind und Holocaust-Opfer

Europäisch-jüdische Geschichte

Kurator:in: Dr. Martina Bitunjac und Prof. Dr. Damir Agičić

Förderer: Ministerium für Kultur und Medien der Republik Kroatien und das Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien

Weitere Titel: Između slave i zaborava. Lea Deutsch: čudo od djeteta i žrtva Holokausta/ Between fame and oblivion. Lea Deutsch: child prodigy and Holocaust victim

Lea Deutsch (1927–1943) war eine berühmte jüdisch-kroatische Kinderschauspielerin der Zwischenkriegszeit. Bis zu ihrem 14. Lebensjahr spielte die Zagreber Künstlerin in verschiedenen Komödien, Dramen, Opern und Operetten mit. Als im April 1941 die faschistischen Ustasche an die Macht kamen, wurde ihr u. a. das Schauspielern verboten. Im Mai 1943 wurde Lea Deutsch mit ihrem Bruder und ihrer Mutter nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Sie starb vermutlich während des Transportes. Mit dieser Ausstellung wollen wir an die junge begabte Schauspielerin, die Opfer des Holocaust wurde, erinnern. Gezeigt werden Photographien aus ihrem facettenreichen Theaterleben, Presseartikel mit ihren Statements, aber auch amtliche Dokumente, wie etwa ihr Bittbrief an die „Rassenabteilung“ des Innenministeriums des faschistischen Unabhängigen Staates Kroatien.

Am 16. Mai 2023 wurde im Rahmen des Geschichtsfestivals in der National- und Universitätsbibliothek in Zagreb die dreisprachige Ausstellung „Zwischen Ruhm und Vergessenheit. Lea Deutsch: Wunderkind und Holocaust-Opfer“ zum ersten Mal gezeigt. Die Ausstellung wird unter anderem in Universitäten, Schulen, Begegnungsstätten, Museen, Bibliotheken und Theatern zu sehen sein.

Ausstellungstermine:
12. bis 17.5.2025   Philosophische Fakultät der Universität Zagreb (Filozofski fakultet Sveučilišta u Zagrebu)
27.1. bis 6.2.2025   North University (Sveučilište Sjever) in Koprivnica
7.10. bis 8.10.2024   W. Michael Blumenthal Akademie des Jüdischen Museums Berlin
13.5. bis 16.5.2024   Kroatisches Nationaltheater (Hrvatsko narodno kazalište) in Zagreb
17.1. bis 29.2.2024   Internationale Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim/Auschwitz
8.11.2023 bis 11.1.2024   Jüdische Gemeinde Berlin
16.10. bis 30.10.2023   Jagiellonen-Universität in Krakau
16.5. bis 19.5.2023   National- und Universitätsbibliothek (Nacionalna i sveučilišna knjižnica) in Zagreb

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