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Einzeltäter? Rechtsterroristische Akteure in der alten Bundesrepublik
Dienstag, 30. September 2025 19:00 Uhr
Topographie des Terrors Auditorium
Niederkirchnerstraße 8, Berlin-Kreuzberg
Buchpräsentation und Podiumsgespräch mit Dr. Darius Muschiol, Karlsruhe
sowie Prof. Dr. Frank Bösch und Prof. Dr. Gideon Botsch, Potsdam
Eintritt frei
Der Rechtsterrorismus wurde in Deutschland jahrzehntelang als Problem für die innere Sicherheit unterschätzt. Das Bild vom verwirrten Einzeltäter prägte den Diskurs. Erst die Aufdeckung der Morde des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) machte Politik und Gesellschaft die unmittelbare Gefahr bewusst. Auch die bundesdeutsche Zeitgeschichte befasste sich lange kaum mit dem Rechtsterrorismus, obwohl dessen Geschichte bis in die frühen 1960er Jahre zurück reicht.
In seinem Buch Einzeltäter? (2025) untersucht Darius Muschiol anhand vielfältiger Akten und Dokumente den Entstehungs- und Entwicklungsprozess des bundesdeutschen Rechtsterrorismus bis 1990. Er beschreibt die Radikalisierungsprozesse der Rechtsterroristen, deren Vernetzungen, ihr Agieren und die Bewertung dieser Gewalt durch Politik, Justiz und Öffentlichkeit. Im Blick stehen bekannte Gruppierungen und Ereignisse wie die „Wehrsportgruppe Hoffmann“ oder das Oktoberfestattentat 1980, vor allem aber zahlreiche bislang kaum bekannte oder unbekannte Akteure. Bilanziert wird, dass es sich eben nicht um Einzeltäter handelte, sondern dass gerade diese Sicht die Gewalt verharmloste.
Darius Muschiol ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Dokumentationsstelle Rechtsextremismus im Landesarchiv Baden-Württemberg. Er absolvierte ein Studium der Geschichts- und Kulturwissenschaften sowie Zeitgeschichte in Freiburg und Potsdam. Mit der vorliegenden Studie, die am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam entstand, wurde er an der Universität Potsdam promoviert.
Frank Bösch ist Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam und Professor für deutsche und europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam.
Gideon Botsch ist Leiter der Emil Julius Gumbel Forschungsstelle Antisemitismus und Rechtsextremismus am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien und apl. Professor für Politikwissenschaft an der Universität Potsdam.